Senioren

Wenn die Zähne in die Jahre kommen

Die häufigsten Erkrankungen des Patienten, der "in die Jahre" kommt, sind aus zahnärztlicher Sicht die Wurzelkaries, Abrasionsgebisse, Schmelzrisse, abrasionsbedingte Abplatzungen, keilförmige Defekte, Sekundärkaries unter alten Füllungen und überhängenden Kronenrändern, Kiefergelenkdysfunktionen, meist prothesenbedingte Entzündungen und Druckstellen der Mundschleimhaut, Erkrankungen an der Zunge, zum Beispiel die diabetische Zunge sowie Prothesenreparaturen. Ebenso gehören alle parodontalen Erkrankungen, die ohne Behandlung bis hin zum Zahnverlust führen, in die gerostomatologische Sprechstunde.

Nicht immer kommen Patienten mit diesen Symptomen rechtzeitig in die Zahnarztpraxis, soweit sie selbst noch mobil sind. Alte Menschen geben sich mit schleichenden Krankheitssymptomen zufrieden und rechnen sie einfach dem Prozess des Alterns zu. Sie nehmen wackelnde Prothesen als gegeben hin, stellen eher ihre Nahrungsgewohnheiten um, als dass sie an der Prothese etwas ändern lassen, um nur bei diesem Beispiel zu bleiben. Die Mehrzahl der älteren Menschen entwickelt infolge der physiologischen Reduktion der Sensibilität eine größere Toleranz gegenüber Schmerzen und Beschwerden. So ist zum Beispiel auch der Großteil der Prothesen, wie es inzwischen diverse Untersuchungen aus Altenheimen zeigen konnten, objektiv mangelhaft, der Patient jedoch hat sie subjektiv als zufrieden stellend bezeichnet. 

Ältere Person beim Zähneputzen
Pflegerin hilft Bewohner im Pflegeheim beim Zähneputzen.